Radiopirat, Radiopionier, Mitbegründer von Radio LoRa
29.10.1953 – 29.3.2009
„Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, …wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen“
(Bertolt Brecht)
In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem Freund und Mitstreiter
Dr. Christoph Lindenmaier
Radiopirat, Radiopionier, Mitbegründer von Radio LoRa
29.10.1953 – 29.3.2009
Mit immensem technischem und politischem Wissen, mit leidenschaftlichem Engagement und großer Menschlichkeit hat er die freie Radiolandschaft in Europa entscheidend geprägt. Sein treffender Schalk und seine unverstellten Emotionen machten Christoph zu einem liebenswerten Menschen mit Ecken und Kanten. Er wird für uns unersetzlich bleiben.
Verein und Stiftung Radio LoRa, Zürich
Radio Zinzine, Forcalquier
klipp & klang radiokurse, Zürich
UNIKOM – Union nichtkommerzorientierter Lokalradios der Schweiz
VFRÖ – Verband Freier Radios Österreich
CMFE – Community Media Forum Europe
FERL – Fédération Européenne des Radios Libres
Quelle: Traueranzeige in „Der Wochenzeitung“ – Schweiz April 2009
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Christoph Lindenmaier, europäischer Communitymedienpionier (1953-2009)
Wer über Freies Radio in Österreich spricht muss über Christoph Lindenmaier sprechen. In den frühen 90er Jahren war er es, der tatkräftig und mit großem Engagement den Grundstein für jene Piratenaktivitäten legte, die zu den bekannten und unverzichtbaren Sendern ORANGE 94.0, Radio FRO, Freirad und Radiofabrik etc. führten.
Er schulte ein, half Baupläne zu entwickeln und vor allem gab er den meist noch jungen österreichischen Radiodesperados die Sicherheit, dass es sich hier nicht bloß um eine jugendliche Gaudi, sondern um ein höchstpolitisches Anliegen der selbstbestimmten Landnahme handelt. Ein Kampf um Grundrechte, die auf allen Ebenen geführt werden muss: Legistisch, Aktionistisch und Technisch. Und dabei war er mehr als smart!
In dieser Zeit haben ich oft angerufen, bei Radio LORA, in Zürich, bei Christoph: Um Rat, um technische Hilfe, um konzeptuelle Tipps. Denn nur ein paar Jahre vor Österreich ist in der Schweiz das schwierige schon gemeistert worden. Ein legales, ein freies, ein breites selbstbestimmtes Radio aufzubauen.
Schlußendlich war es auch der ruhige Schweizer mit dem oft nachdenklich geschlossenen Augen (wer in kannte kennt auch diesen markanten Tick), der Stück für Stück (möchte fast sagen Frequenz für Frequenz) den Behörden eine Frequenznutzungsregelung abrang: Mit Argumenten, mit Wissen, mit Sicherheit des machbaren Gegenbeweises.
Thomas Thurner
(ungekürzte Fassung auf: http://polymatic.blogspot.co.nz/2009/07/christoph-lindenmaier-europaischer.html)
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Biographischer Artikel zu Christoph Lindenmaier von Daniel de Roulet aus der „Wochenzeitung“ und Nachrufe – Schweiz, Nr. 16/2009, 16. April 2009
(zur Verfügung gestellt von Radiofabrik Salzburg)
WoZ_0916_Christoph_Lindenmaier.pdf
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Fotonachweise: ArsElectronica 2005/rubra