Dieses Jahr stand nur unter einer Überschrift - CORONA!!!
Die Pandemie und ihre Folgen hat uns 2020 auch im Radio ereilt. Nicht das sich hier jemand angesteckt hätte, dafür wurden schon sehr früh sehr rigorose Maßnahmen ergriffen und sie haben sich bewährt, aber die Umstellung des Livebetriebs auf nur vorproduzierte Sendungen im ersten Lockdown und auch danach eine starke Reduktion der Live-Sendungen und auch der gleichzeitig im Studio und im Radio zugelassenen Menschen, erforderte viel Arbeit und das Erlernen von neuem Knowhow für alle. Plötzlich kommunizierte die ganze Welt via Videokonferenztools und auch die meisten Interviews fanden 2020 auf diesem Wege statt. Selbst die Angestellten von kommerziellen und staatlichen Sendern produzierten aus dem schallisolierenden "Kinderzimmern" im Homeoffice - genau wie wir.
Die Ausbildungsschiene kam zuerst ins Stocken, aber danach wurde sehr rasch auf digitale Vermittlungsformen umgestellt. Damit konnte der Teilnehmer*innenkreis geografisch enorm erweitert werden. Der eine saß auf einer griechischen Inseln und informierte sich über Medien- und Urheber*innenrecht, die andere war in Südtirol dabei. Nur das Erlebnis im Live-Studio Radio zu machen fehlte und dies fehlte auch vielen Radiomachenden und vor allem auch ihren Gästen. Einmal im Radio zu hören sein, ist eben im Sendestudio anders sinnlich wahrnehmbar als vor einem Bildschirm. Dafür wurde das gute alte Übertragungsrad wieder hervorgeholt und Livestreams von outdoor-Locations ganz coronakonform gesendet.
Auch wenn sich die Form der Arbeit änderte, es ist doch vieles geschehen. So haben die 2019 gewählten Gremien eben digital ihre Sitzungen, Entscheidungen, Sprechstunden und Stammtischangebote betrieben. Ein neuer Programmentwicklungsprozeß ist im Sommer 2020 gestartet. Die feministischen Radiotage - Claim the waves - fanden in reduzierter Form, aber dennoch unter großer Beteiligung von Frauen und Mädchen im Juli 2020 statt und viele weitere Spezialprogramme fanden allen Widrigkeiten zum Trotz statt. Einige davon, wie etwa die multilinguale Sendereihe Corona Information Vienna thematisierten die vorherrschende Situation und boten eben dazu Informationen in verschiedenen Sprachen - Farsi, Arabisch, Somali, Englisch und Deutsch - an. Dabei konnte auf das bereits eingespielte Radioteam von früheren Radioprojekten zurückgegriffen werden.
10 neue Sendereihen gingen on air - 2020 gab es insgesamt 210 aktive Sendereihen auf Orange 94.0. Bei den Spezialsendereihen wäre einmal Post-Normal zu erwähnen, wo bereits arrivierte Radiomacher*innen zu verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen Sendungen mit Visionen und Gedanken zu einer Zeit nach Corona und möglichen Veränderungen produzierten. Mit Inside Orange wurde der Titel der regelmässigen Aussendungen an die Radiomacher*innen ausgeborgt und erstmals in der Sendegeschichte ginge eine Sendung über Orange 94.0 und die jetzigen Radiomacher*innen, Strukturen, Themen, Probleme... on air. Die durchaus amüsante Nabelschau wird auch 2021 fortgesetzt. Ebenso das Radiomachen im Freien Radio - Corona hat uns verändert aber nicht zum Verstummen gebracht. Wir senden weiter! Alles Gute Radio Orange für die nächsten 22 Jahre!
Schick uns deinen Beitrag zur Geschichte von ORANGE 94.0 an pr@o94.at